Neues von Buchmann

Wie viel Wasser „verbraucht“ die Fleischproduktion wirklich?

Welche ökologischen Folgen der Wassereinsatz in der Fleischproduktion hat, hängt vor allem davon ab, in welcher Weltregion die Lebensmittel produziert werden.

Die Produktion von Lebensmitteln ist nur möglich, wenn man Wasser einsetzt - das ist richtig und das haben Nahrungsmittel sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs gemeinsam. Es wird jedoch oft behauptet, dass - während des stetigen Trinkwasserrückgangs - die Fleischproduktion außerordentliche / unverantwortliche Mengen an Wasser verbraucht.

Diese Aussage ist irreführend, denn es sollte differenziert betrachtet werden, um welches Wasser es sich handelt, wie viel Wasser genutzt u. wo es eingesetzt wird.

Welche ökologischen Folgen der Wassereinsatz in der Fleischproduktion hat, hängt v. a. davon ab, in welcher Weltregion die Lebensmittel produ-ziert werden. Die Behauptungen basieren oft auf weltweiten Durchschnittszahlen und verzerren - auch durch das Weglassen wichtiger Informatio-nen - die Darstellung der Tatsachen, sodass das Problem in Deutschland deutlich größer erscheint, als es ist.

Zudem macht es einen großen Unterschied, welches Wasser (Regenwasser / Schmutz- bzw. Brauchwasser / Trinkwasser) eingesetzt wird. Weltweit gesehen werden durch den erhöhten Bewässerungsbedarf in den (Sub)Tropen sehr große Mengen an Wasser im Landwirtschaftssektor verbraucht. In Deutschland hingegen gehört die Landwirtschaft zu den Wirtschaftsbereichen mit dem geringsten Bedarf an Trinkwasser. Die deutsche Fleischproduktion nutzt überwiegend Regenwasser (ca. 93% für Rindfleisch) und Schmutz- bzw. Brauchwasser (ca. 3% für Rindfleisch), welches dem Wasserkreislauf erhalten bleibt. Neben der „Art des Wassers“ macht es also auch einen großen Unterschied, ob von einem Land ohne Wassermangel (z. B. Deutschland) oder von trockenen Regionen der Welt die Rede ist.

Quelle: Fakteninfo (Folge 6) Deutscher Fleischer-Verband e.V.

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